Hindernisse und Schätze – Teil 1

Neulich in einer Ausbildungssituation. Es ging um eine Strukturaufstellung zum Thema Zielerreichung. Strukturaufstellungen nach SySt sind eine Möglichkeit, Fragestellungen auf eine etwas andere Art zu bearbeiten. Nämlich indem Personen und andere Elemente, die in Bezug auf die Fragestellung relevant sind, von Menschen ganz konkret im Raum aufgestellt, repräsentiert werden, und diese Personen dann nach ihrer Wahrnehmung in Bezug auf die anderen Elemente befragt werden.

Neulich in einer Ausbildungssituation. Es ging um eine Strukturaufstellung zum Thema Zielerreichung.

Strukturaufstellungen nach SySt sind eine Möglichkeit, Fragestellungen auf eine etwas andere Art zu bearbeiten. Nämlich indem Personen und andere Elemente, die in Bezug auf die Fragestellung relevant sind, von Menschen ganz konkret im Raum aufgestellt,  repräsentiert werden, und diese Personen dann nach ihrer Wahrnehmung in Bezug auf die anderen Elemente befragt werden.

Oft ergeben sich in sehr kurzer Zeit tiefgreifende, überraschende und auch berührende Antworten.
Eine Teilnehmerin hatte das Ziel, weniger zu arbeiten. Und irgendwie und auf geheimnisvolle Weise gelingt ihr das nicht. Wenn man ein Ziel auf wundersame Weise nicht erreicht, obwohl man es doch so fest möchte, gibt es meistens Hindernisse. Nach diesen gefragt, kam als eins von mehreren  Hindernissen: Zu viele Aufträge

Wenn es aber nur Hindernisse ohne Ressourcen gibt, dann ist das Ziel ein frommer Wunsch, oder eine Illusion.  Deshalb frage ich immer auch nach den Ressourcen, über die diejenige verfügt.  Das können auch Ressourcen sein, die in dem Zusammenhang mit dem gewünschten Ziel erst einmal nicht in den Sinn kommen, über die der Fragesteller aber verfügt. 

Da kamen dann auch einige zusammen, sogar mehr als Hindernisse.

Die Aufstellung der Repräsentanten für Ziel, Hindernisse und Ressourcen machte schon vieles deutlich. Zum Beispiel, welche Ressourcen von der Fragestellerin überhaupt nicht gesehen worden sind.

Der spannendste Moment war allerdings der, als, nach einer kleinen Umsortierung des aufgestellten Bildes, das Hindernis „Zu viele Aufträge“ ganz fröhlich ausrief:  Aber ich bin doch gar kein Hindernis!

Und einen Tag später fiel mir ein Zitat von Marc Aurel in die Hände: Was im Weg ist, wird zum Weg.

Wie wäre es, wenn wir unsere vermeintlichen Hindernisse viel öfter daraufhin überprüfen, welche Schätze und Möglichkeiten sich in ihnen verstecken, wie wir sie als Rückenwind auf dem Weg  zu unserem Ziel nutzen können, wie sie uns motivieren können.

Also Hindernisse nicht als Punkte der Aussichtslosigkeit zu sehen, sondern als gut verpackte Schätze.

Nicht immer wird es so einfach wie in der oben beschriebenen Aufstellung gehen, dass ein Hindernis plötzlich fröhlich zu uns spricht: Aber ich bin doch kein Hindernis.

Wieviel leichter wäre unser Arbeitsleben, wenn wir immer öfter erfahren würden, welche Kraft und Möglichkeit im Schwierigen, im Störenden stecken kann.  Dazu müssen Sie sich einfach auf die Suche machen – es lohnt sich.